SSC Karlsruhe e.V.
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Die Taekwondo-Abteilung des SSC wurde Ende 1999 neu gegründet und ist seitdem stetig gewachsen. Heute zählt die Abteilung etwa 50-60 Mitglieder verschiedener Leistungsstufen im Alter von 9 bis 47 Jahren. Die Atmosphäre ist familiär und herzlich, und der Schwerpunkt liegt überwiegend auf Breitensport.
Im Training werden sowohl traditionelle Elemente, wie Formenlauf und spezielle Partnerübungen, als auch moderne Disziplinen wie der Wettkampf unterrichtet. Besonders hervorzuheben sind die Einheiten zur realistischen Selbstverteidigung, in denen Konfliktsituationen besprochen und Techniken geübt werden, die im Ernstfall lebensrettend sein können.
Taekwondo ist eine alte koreanische Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung.
Tae steht für die Fußtechniken,
Kwon für die Handtechniken und
Do steht für die geistige Entwicklung, den Weg, der durch Geduld und Ausdauer gekennzeichnet ist.
Der traditionelle Weg des Taekwondo beinhaltet gleichberechtigt die Disziplinen:
Durch die verschiedenen Disziplinen lassen sich nach Vorlieben, Alter oder Geschlecht ganz individuelle Schwerpunkte setzen, d.h. Taekwondo kann zur Fitness, körperbildend, meditativ, zur Selbstverteidigung oder als Wettkampfsport ausgeübt werden.
Das Training soll neben Körperschulung Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen vermitteln und schließlich zur Einheit von Körper und Geist führen. Werte wie Höflichkeit, Disziplin, Integrität und Durchhaltevermögen werden verinnerlicht und sind Bestandteil des Trainings vom Beginn der ersten Trainingsstunde an. Kleine Rituale, wie beispielsweise das Verbeugen vor dem Betreten des Trainingsraumes (dojang), untermalen diesen Prozess und schaffen gleichzeitig eine geradezu mystische Atmosphäre, die motiviert, stets weiter zu trainieren.
Taekwondo genießt einen hohen Bekanntheitsgrad. Das zeigt sich nicht nur in der Tatsache, dass dieser Kampfsport seit Sidney 2000 im Vollkontakt-Wettkampf olympisch ist und das es auch Bestandteil zahlreicher Filme und Videospiele ist; Keine andere Kampfkunst hat so viele Anhänger (und registrierte Mitglieder) wie das Taekwondo
Bruchtest
Selbstverteidigung
Wie in vielen modernen Kampfkünsten und -sportarten wird der Fortschritt des Taekwondoin (Ausübender des Taekwondo) durch ein System aus farbigen Gürteln angezeigt. Beginnend beim weißen Gürtel, der Leere und Reinheit symbolisiert, durchläuft der Schüler die folgenden Farbstufen
weiß-gelber Gürtel
gelber Gürtel
gelb-grüner Gürtel
grüner Gürtel
grün-blauer Gürtel
blauer Gürtel
blau-roter Gürtel
roter Gürtel
rot-schwarzer Gürtel
bis er schließlich mit der Prüfung zum ersten Dan den schwarzen Gürtel erhält, der alle Farben in sich vereint und die Meistergrade darstellt. Dies ist nur der Anfang einer weiteren Phase fortbestehenden Lernens, in der neben dem erreichten technischen Fortschritt der geistige Aspekt (Do) der Kampfkunst eine immer wichtigere Rolle spielt. Bei der Prüfung zu höheren Dan-Graden ändert sich die Farbe des Gürtels allerdings nicht mehr.
Zu jeder Gürtelstufe gibt es ein festgelegtes Programm, das vor einem anerkannten Taekwondo-Prüfer gezeigt werden muss. Dies beinhaltet sowohl praktische Elemente, wie z.B. das Zeigen von Grundtechniken, Formen und Anwendungen, als auch den Nachweis theoretischer Kenntnisse (Namen von Techniken, Trainingslehre).
Übrigens: früher war der rote Gürtel ein brauner Gürtel. Mit der Zeit wurde diese Farbe allerdings geändert. In manchen Vereinen gibt es allerdings weiterhin braune Gürtel.
In den Ländern Asiens (vor allem Japan) wird meist nicht solch ein differenziertes Graduierungssystem eingesetzt. Dort existieren beispielsweise gerade mal die Abstufungen Weiß, Grün und Schwarz. Der grüne Gürtel wird dann mit kleinen Streifen nochmals unterteilt.
In anderen Ecken sieht man die Graduierungen folgendermaßen: zuerst beginnt man mit dem weißen Gürtel. Dieser hat noch kein Training erlebt und sieht gut aus. Mit langem und harten Training färbt er sich irgenwann braun. Irgendwann wird aus dem brauen Gürtel dann ein schwarzer Gürtel. Dieser symbolisiert nun das äußerst intensive und langjährige Training. Mit der Zeit lösen sich die schwarzen Fasern des Gürtels und er bekommt weiße Stellen, bis er wieder gänzlich weiß gefärbt ist.
Essentielle Bestandteile einer Kampfkunst sind Respekt und Höflichkeit, die man seinen Lehrern, Schülern und Trainingspartnern entgegenbringt. Dies wird durch gewisse Rituale und Gesten, wie zum Beispiel eine kurze Verbeugung, zum Ausdruck gebracht. Dies darf allerdings nicht mit Unterwerfung und kritikloser Hingabe verwechselt werden. Beispielsweise verbeugen sich Trainer vor Schülern genauso wie umgekehrt. Dies ist auch nicht dogmatischer als gewisse höfliche Umgangsformen (zuhören, andere ausreden lassen, grüßen, Pünktlichkeit, Rücksicht).
Der Kampfsportler und Filmstar Chuck Norris war der erste westliche Taekwondoin, der es bis zum 8.Dan (8. schwarzer Gürtel) geschafft hat.
Billy Blanks, der Gründer des "Tae Bo", bekannt aus vielen Werbespots im Fernsehen, erarbeitete sich den schwarzen Gürtel im Taekwondo.
Die Geschichte des Taekwondo zu schreiben ist nicht so einfach. Es gibt viele Auffassungen über die Entwicklung dieser Kampfkunst. Entsprechend kann man sich auch nicht auf ein Alter des Taekwondo einigen.
Manche Leute und Vereine behaupten, Taekwondo gehe auf den Gründer des ersten koreanischen Königreichs, Dangun, zurück. Somit wäre es um die 4000 Jahre alt. Leider gibt es hierfür keine ausreichenden Beweise. Eine weitere verbreitete aber leider auch falsche Meinung ist, Taekwondo sei der Nachfolger des koreanischen Kampftanzes Taekgyeon. Es ist in der Tat sehr verlockend eine lineare Entwicklung der Kampfkünste aus anderen Kampfkünsten in Korea zu suchen. Allerdings gab es neben Taekgyeon beispielsweise noch die ringkampfähnliche Kampfkunst Ssireum. Zudem sind keinerlei Elemente aus dem Taekgyeon ins Taekwondo eingeflossen. Es gibt unzählige weitere Behauptungen über die Entstehung des Taekwondo, sowohl auf Internetseiten, als auch in zahlreichen Büchern. Diese entziehen sich aber meistens jeglicher Realität und wissenschaftlicher Beweise.
Wie weit Taekwondo in die Geschichte zurück geht, lässt sich nicht mehr sagen. Sicher sind aber die Belege aus dem 20ten Jahrhundert.
1910 wurd Groß-Korea von Japan annektiert. Taekgyeon, Ssireum und alles was nach koreanischem Lebensstil und koreanischer Kultur aussah, wurde von den Japanern unterdrückt. Kampfkünste durfen nicht mehr gelernt werden. Ausnahme bildeten ein paar Koreaner, die der japanischen Armee dienten oder in Japan studiert haben. Auch die von den Japanern eingeführten Kampfkünste Judo, Kendo usw., durften nicht gelernt werden.
1945 erklärte Korea seine Unabhängigkeit. Fünf Koreaner, die in Japan Karate gelernt hatten, kehrten nach Korea zurück. Diese gründeten Kampfkunst-Schulen und nannten ihren Stil Dangsudo (Tangsoodo), was gleichbedeutend mit Weg der (Dang-)China-Hand war.
Während des Korea-Krieges einigten sich die "Kwan"-Vertreter (ein bestimmter Stil) auf die Koreanische Gongsudo-Vereinigung, die den ersten Dachverband darstellte. Sie zerfiel nach einigen Monaten.
Hwang Ki gründete darauf im Alleingang die Koreanische Dangsudo-Vereinigung, während Son Duk-sung die Leitung der größten zivilen Kampfkunst-Schule übernahm - Cheongdo-Kwan
Nach dem Korea-Krieg nahm Generalmajor Choi Hong-hi großen Einfluss auf Cheongdo-Kwan und wurde Kwan-Chef ehrenhalber. Seine rechte Hand wurde der begabte Nam Tae-hi, der Dangsudo im Cheongdo-Kwan gelernt hatte. Nam Tae-hi beeindruckte auf einer Demonstration 1952 den Präsidenten von Korea Syngman Rhee so sehr mit einem Ziegelstein-Bruchtest, dass der Präsident Gongsudo als Training für die Armee anordnete.
Choi und Nam gründeten die sehr bald erfolgreichste militärinterne Kampkunst-Schule Odo-wan, die gerade deshalb so erfolgreich wurde, weil fast jeder Mann in Korea einmal zur Armee musste.
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